Aktion: Wir fragen die Politik!

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Der Verband der Bildungszentren im ländlichen Raum (VBLR) ruft dazu auf, Bundestagsabgeordnete aus dem eigenen Wahlkreis zu fragen, was sie gegen Lebensmittelverschwendung tun wollen. Hintergrund ist die Vorgabe, dass Lebensmittelverluste bis zum Jahr 2030 halbiert werden müssen. Hier engagiert sich die VBLR bereits mit einem bundesweiten Projekt „Mittel zum Leben“, in dem Bildungsangebote entwickelt und die sukzessive Vermeidung von Lebensmittelverlusten in der Gemeinschaftsverpflegung angestrebt werden.

 

Anlass für die Mail-Aktion ist die bundesweite Aktionswoche „Deutschland rettet Lebensmittel“, die vom 22. bis 29. September stattfindet. Aufgerufen hat dazu die Initiative „Zu gut für die Tonne“, die von der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung betrieben wird.

„Besonders in den ersten Wochen nach dem Lockdown aufgrund der Corona-Pandemie erhielten Lebensmittel plötzlich bei uns einen viel höheren Stellenwert“, macht Dr. Peter Buhrmann vom VBLR deutlich. Das müsse der Vorgabe der Europäischen Union, Lebensmittel-verluste bis zum Jahr 2030 zu halbieren, zwangsläufig weiteren Vorschub leisten, so Buhrmann.

Deshalb werden die Bürger nun aufgerufen, den Bundestagsabgeordneten aus ihrem Wahlkreis eine E-Mail zu senden. Inhalt sollen die Fragen sein, welche Maßnahmen sie ergreifen wollen, um Lebensmittelverschwendung weitgehend zu vermeiden und wie sie die regionalen Strukturen in der Lebensmittelversorgung stärken wollen. Eine weitere Frage kann nach persönlichem Interesse ergänzt werden.

Alois GerigAlois Gerig, Vorsitzender des Ausschusses für Ernährung und Landwirtschaft des Deutschen Bundestages, der sich neben fairen Erzeugerpreisen vor allem für mehr Wertschätzung von Nahrungsmitteln einsetzt, begrüßt diese Aktion und freut sich auf die Rückmeldungen der Parlamentarier.

Peter Buhrmann betont: „Aktuell werden allein in Deutschland bis zu 18 Millionen Tonnen Lebensmittel im Jahr weggeworfen. Das ist ein Drittel der Produktion.“ Angesichts der Nahrungsmittelknappheit in anderen Regionen der Welt sei das ein „unverantwortlicher Skandal“, so Buhrmann. „Auch unter ökologischen Gesichtspunkten muss hier Abhilfe geschaffen werden“, sagt Buhrmann. Allein durch die Produktion von später weggeworfenen Lebensmitteln werde eine Unmenge von Treibhausgasen ausgestoßen, was völlig unnötig sei.

Die Antworten der Politiker*innen auf die im Rahmen der Aktion gestellten Fragen sollen anschließend veröffentlicht werden. Außerdem sollen sie in Politikgespräche einfließen, die der VBLR führen will.

Alle Informationen inkl. der Kontakte von Wahlkreisabgeordneten sowie die Vorlagen für die E-Mail an die Politiker*innen werden hier zum Download zur Verfügung gestellt.